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Westsikkim
 
 

 Pelling, Pemayangtse, Verbrennungszeremonie
 Sanga Choling
 Tashiding
 Rabdantse

 Kechopari See, Kardamom
 Yoksum, Kloster Dubdi
 Trekking
 Varsey

Pelling, Pemayangtse, Verbrennungszeremonie

...Als wir Anfang Mai das Kloster Pemayangtse besuchten, herrschte dort ein reges Treiben. Es war Touristenhochsaison, und im Kloster weilte ein berühmter Lama, zu dem die Pilgerscharen strömten, um sich von ihm segnen zu lassen. Trauergäste waren eingetroffen, die an der Verbrennungszeremonie eines hohen geistlichen Würdenträgers von Pemayangtse teilnehmen wollten, der ein paar Tage zuvor verschieden war.
Das Kloster Pemayangtse, ‚der allumfassende vollkommene Lotos', liegt auf einer Bergkuppe nahe Pelling mit herrlicher Sicht auf den Kanchenjunga. Im 17. Jh. hat hier Lhatsun Chempo, einer der drei Lamas, die 1642 in Yoksum den ersten sikkimesischen König gewählt hatten, einen kleinen Lhakhang, einen Tempel, erbaut. Das heutige Kloster wurde von einer Reinkarnation des Gründers 1705 errichtet. Es zählt zu den wichtigsten Lehrstätten der buddhistischen Schule der Nyingmapa. Noch heute gehören ihm 108 Mönche an, und es werden nur Novizen aus aristokratischen Bhotiafamilien angenommen. 108 ist eine heilige Zahl...

Vor der Totenzeremonie für den Abt des Klosters Pemayangtse werden die bösen Geister durch Trommelschläge verjagt Anfang

Sanga Choling

Der Ort Pelling erstreckt sich auf einem Sattel zwischen der Anhöhe, auf der Pemayangtse liegt und einem weiteren Hügel, der in einem 60- bis 90-minütigen Fußmarsch zu ersteigen ist. Dort steht das älteste von Lhatsun Chempo gegründete Kloster, Sanga Choling. Der ursprüngliche Bau von 1697 war niedergebrannt und wurde in den letzten 30 Jahren neu errichtet...
...Das Kloster Sanga Choling liegt auf einem Bergsporn und beherbergt 20 Mönche. Die zahlreichen Chörten auf einer Terrasse neben dem Haupttempel erinnern an seine Bedeutung. In einem kleinen Gebäude gegenüber dem Eingang sind alte Wandmalereien erhalten. Die riesigen Gebetstrommeln sind mit Leder bespannt oder aus Holz geformt...

Lama im Kloster Sanga Choling bei Pelling Anfang

Tashiding

In ca. 50km Entfernung von Pelling, sichtbar auch von Pemayangtse, liegt ein weiteres altes Kloster, das von Lhatsun Chempo gegründet worden war: Tashiding. Die große Anlage aus dem Jahre 1717 zieht sich über einen immer schmaler werdenden Bergrücken hin und besteht aus Tempeln verschiedener Größe, Manimauern mit bunten Bildern und Symbolen und einer großen Menge Stupas. Berühmt ist dieses Kloster für die jährlich stattfindende Bumchu-Zeremonie. Dabei soll der Wasserstand in einem 300 Jahre alten Behältnis über die zukünftige Fruchtbarkeit des Landes Auskunft geben. Auf dem 30-minütigen Fußweg hinauf zum Kloster durchwandert man ertragreiches Ackerland mit vielen großen Bauernhöfen. Die neu erbauten Pilgerquartiere innerhalb der Klosteranlage lassen auf einen gewissen Wohlstand der Gemeinde schließen...

Holzschnitzereien am alten Tempel in Tashiding Anfang

Rabdantse

Von Tikjuk aus, einem Nachbarort von Pelling, kann man einen gemütlichen Spaziergang zu den Ruinen der alten sikkimesischen Hauptstadt Rabdantse machen. 1670 hatte der zweite Chogyal seinen Regierungssitz von Yoksum hierher verlegt. Es ist ein ruhiger Ort, der zum Verweilen einlädt, mit einem schönen Blick hinauf zum Kloster Pemayangtse und hinunter ins tief eingeschnittene Tal...

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Kechopari See, Kardamom

Von der Straße zwischen Pelling und Yoksum zweigt ein Weg zum ‚Wunschsee' ab, dem Kechopari See. Anscheinend kommen hier wenige Touristen vorbei, denn die Menschen, denen wir unterwegs begegnen, sind scheu und neugierig und lassen sich gerne fotografieren...
...Vor allem die Lepcha leben von der Kultivierung des Kardamom. In vielen Regionen besteht das Unterholz der ausgedehnten Wälder aus Kardamompflanzen. Feuchtigkeit und Schatten sind erforderlich, um das Ingwergewächs gedeihen zu lassen...

Kardamomverarbeitung bei Kechopari Anfang

Yoksum, Kloster Dubdi

Yoksum ist ein heiliger Ort für die Sikkimesen, denn hier wurde ihr erster König gekrönt. Das Dorf ist Ausgangspunkt für Trekkingtouren in das Kanchenjungagebiet.
Das neueste Gebäude in Yoksum ist ein Betonhotel, eingerichtet für Trekkingtouristen. An Standard oder Sauberkeit darf man hier keine Ansprüche stellen.
In Yoksum steht der Thron des ersten sikkimesischen Königs. Ein kleiner Tempel und ein riesiger Stupa künden den Ort der Reichsgründung an. Unter einer gigantischen Zeder steht der steinerne Thron, auf dem 1642 Chogyal Phunstok Namgyal von drei Lamas der alten Rotmützensekte zum ersten König von Sikkim gekrönt worden war. Lhatsun Chempo, der die drei ersten Nyingmapaklöster gegründet hatte, verlieh dem König seinen Stammnamen, Namgyal. Das war der Beginn der Namgyal-Dynastie.
Von Yoksum aus steigen wir in 50 Minuten zum Kloster Dubdi hinauf, das 1701 erbaut wurde, und nach Sanga Choling wahrscheinlich das zweitältesten Kloster des Landes ist...

Krodhagottheit Hayagriva, Wandmalerei auf der Veranda des Klosters Dubdi bei Yoksum Anfang

Trekking

Für Trekking in Sikkim ist eine Sondergenehmigung notwendig, die von der örtlichen Agentur eingeholt wird. Diese stellt auch die Teilnehmer zusammen, da die Wanderungen nur in Gruppen durchgeführt werden dürfen. Steht mehr Zeit zur Verfügung, kann man sich vorher selbst seine Reisegefährten suchen (z.B. im Hotel Tibet). Unsere kleine Mannschaft besteht aus Führer, Koch, Helfer und Yaktreiber und den beiden anderen Teilnehmern der Wanderung. Auf zwei Dzos, die eine Mischung aus Rind und Yak sind, wird unser Gepäck verstaut...
...Nur langsam läßt sich bei der dünnen Luft der Berg erklimmen, der uns die Sicht von der Hütte aus verdeckt. Als wir oben sind, leuchten die Schneeberge schon in einem durchscheinenden Blau. Dick eingehüllt warten wir bei den windzerfetzten Segensfahnen auf dem Bergkegel auf den ersten Sonnenstrahl. Nach den beiden nebeligen Tagen des Aufstiegs beobachten wir fasziniert, wie die höchste Bergspitze errötet und das Licht, als werde es darübergeschüttet, langsam vom Gipfel herabfließt. Das gleiche geschieht mit den anderen Spitzen des Kanchenjunga, den fünf Göttersitzen auf dem Schneejuwel. Dann erscheint die Sonne über dem Mt. Pandim. Die Bergkette des Kanchenjunga strahlt in einem glänzenden Weiß, ein großartiger Hintergrund für den Kegel des schwarzen Kabur. Auf diesen Berg zog jeder sikkimesische König bei seiner Amtseinführung mit seinem gesamten Hofstaat, um in Betrachtung der Schneeberge zu meditieren...

Yak am Mt. Pandim


Der Kabur vor dem Kanchenjungamassiv
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Varsey

Im Südwesten Sikkims, an der Grenze zu Nepal, gibt es bei Varsey ein paradiesisches Rhododendronschutzgebiet. Wir wollen es auf einer Tagestour durchwandern. Die beste Zeit für das ca. 2700m hoch gelegene Terrain ist zwischen Mitte März und Mitte April...
...Unser Weg führt durch einen dichten Forst. Neben hohen Rhododendronbäumen - die frühesten blühen rot, dann kommen rosafarbene und zum Schluß die weißen - gibt es blühende wilde Mandelbäumchen und riesige Roßkastanienbäume. Der Boden ist übersät mit Erdbeerblüten...
...Gegen Mittag sind wir in Varsey, das auf einer Kuppe inmitten des Rhododendronwaldes liegt. Leider ist zur Zeit der Blüte selten die Luft so klar, daß man die Himalayaberge sehen kann. Eine Trekkerhütte bietet die Möglichkeit zur Übernachtung...

Rhododendron in Varsey Anfang

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© 2005 DeGe-Verlag / Alexander Klein - Letzte Änderung: 21.09.2005