S I K K I M

Gangtok
 
 

 Gangtok
 M. G. Marg
 Research Institute of Tibetology,
   Do-Drul Chörten, Orchideengarten,
   Ridge, Secretary, Deer Park,
   Government Institute of Cottage Industries

 Enchey
 Tashi View Point
 Nor Gompa
 Tamang: Buddha Purnima
 Lal Market

 

Gangtok

...Von Darjeeling aus geht es erst mal hinunter ins nur 500m hoch gelegene heiße Teesta Tal. Das Flußtal ist recht schmal und bietet nur wenigen Siedlungen mit ihren Feldern Platz. Die meisten Orte sind deshalb Basare, deren Häuser sich auf Stelzen hoch über dem reißenden Fluß an die Straße schmiegen.
Das Tor zu Sikkim erreicht man auf einer Brücke über den Teesta. Ausländer müssen hier ihre Pässe vorzeigen, und die Daten werden in ein Buch eingetragen. Ab jetzt hat man 14 Tage Zeit, das ehemalige Königreich zu erkunden. Eine Verlängerung - wenn man beispielsweise eine Trekkingtour machen möchte - gibt es recht problemlos in Gangtok. In einem Nebental geht es nun wieder allmählich bergauf. Leicht ist der Unterschied zu Westbengalen festzustellen: alles wirkt gepflegter und wohlhabender. Die indische Regierung hat aus Sikkim ein kleines Steuerparadies gemacht, um den Bewohnern die Annexion von 1975 schmackhaft zu machen...

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M. G. Marg

In Gangtok steigen wir gerne im Hotel Anola ab. Das liegt am Ende der M. G. Marg (Mahatma Gandhi Marg), einer auffallend breiten und ebenen Basar - und Flanierstraße. Gleich daneben ist das Luxushotel Tashi Delek, in dem die meisten ausländischen Gruppenreisenden absteigen. Das Anola hat ordentliche Zimmer mit Dusche und WC, ein ausgezeichnetes Restaurant und einen besonders netten Service. Das Frühstück kann auch im Zimmer serviert werden, was wir gerne in Anspruch nehmen, da dadurch die Möglichkeit besteht, das typische Hotelfrühstück durch frisches Obst, Honig und Gewürze vom Markt aufzupeppen...

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Research Institute of Tibetology, Do-Drul Chörten, Orchideengarten, Ridge, Secretary, Deer Park, Government Institute of Cottage Industries

Ein Gebäude neueren Datums ist das Research Institute of Tibetology. Es wurde 1958 fertiggestellt und von Pandit Nehru eingeweiht. Der Dalai Lama hatte 1957 den Grundstein gelegt. Das Institut wurde durch die Anregung des letzten sikkimesischen Königs gegründet, der durch die Invasion Chinas in Tibet einen Verlust buddhistischer Kultur und Literatur befürchtete. So enthält die Bibliothek heute mehr als 30000 tibetische Skripten der verschiedenen Schulen des Mahayana und Vajrayana. Für die wenigen Studenten der Tibetologie ist das Institut eine wahre Fundgrube...
...Auf dem Hügel oberhalb des Instituts kann man den riesigen Do-Drul Chörten besuchen, der Reliquien wie heilige Schriften und Ritualgegenstände enthält...
...Etwas unterhalb des Instituts für Tibetologie liegt ein Orchideengarten. Der Besuch lohnt allerdings nur im April und Mai, wenn die sonst unscheinbaren Gewächse ihre herrlichen Blüten entfalten. Sikkim ist berühmt für Orchideen und Rhododendren, die sich in der freien Natur besonders dem Wanderer abseits der Straßen im Frühjahr zeigen. Die Zahl der Orchideengattungen ist ungewiß, doch 200 verschiedene Arten blühen allein in diesem kleinen Park.
Im Frühling bietet eine Flower Show auf dem Ridge, in der Nähe der White Hall, dem Auge des Blumenfreundes eine Auswahl der herrlichsten Orchideenzüchtungen. Auf die ausladenden Äste der Bäume entlang dem Ridge, gleich dem M. G. Marg eine beliebte Flanierstraße, sind die einfacheren und in der Natur häufig vorkommenden Orchideen gepfropft worden...
...Ein reges Kommen und Gehen herrscht im Secretary, dem Sitz der Verwaltung in Gangtok. Jeder Bürger hat die Möglichkeit und das Recht, sich mit seinen Angelegenheiten an eine der zahlreichen Abteilungen zu wenden. Hier kann man auch als Tourist eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung erhalten...
...Ein Stück bergab vom Secretary findet man an einer Weggabelung das Government Institute of Cottage Industries. Hier werden Schüler in den alten Handwerkskünsten Sikkims ausgebildet...

Dahlie am Institute for Tibetology in Gangtok


Orchidee bei der Flower Show in Gangtok
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Enchey

Vom Cottage Industries Institute windet sich eine Straße in vielen Kehren steil hinauf zum Kloster Enchey, vorbei an der staatlichen Siniolchu Lodge auf dem Weg zu dem seit Jahren im Bau befindlichen Fernsehturm. Ein von Hunderten von Segensfahnen begleiteter, von Wald gesäumter Weg führt zu dem kleinen, aber wichtigen Kloster des Nyingmapaordens, das vor 150 Jahren erbaut wurde. Die Wandmalereien der vier Wächterkönige auf der Veranda des Tempelraumes werden durch dicke Tücher vor der Sonne geschützt. Hier ziehen wir unsere Schuhe aus und verpacken unsere Kameras, denn Fotografieren ist nicht erlaubt. Einer der vielen kleinen Novizen behält die Touristen immer im Auge, denn so manche fotografierte Statue wurde gegen viel zu wenig, wenn auch dringend benötigtes Geld von einem armen Schlucker für den raffgierigen Fremden gestohlen. Aus diesem Grund und wegen des ungehörigen Verhaltens einiger Besucher wurde das Innere so mancher Tempel für Touristen gesperrt...

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Tashi View Point

Zum Sonnenaufgang über dem Kanchenjunga treffen sich in aller Herrgottsfrühe die Touristen am Tashi View Point. Schon von Ferne sieht man die für einen Paß typischen Segensfahnen flattern. Buddhisten kommen zu diesem Platz, um zu Ehren der Götter wohlriechende Kräuter zu verbrennen und Opfer darzubringen. Kaum beleuchtet das Tageslicht die Treppen zum Pavillon, der zum Sitzen einlädt. Dick eingehüllt wartet man auf den ersten Sonnenstrahl. Kaum legt sich ein rötlicher Lichtstrahl auf den Gipfel, werden mit steifen Fingern die Fotoapparate bereitgemacht...

Kanchenjunga Anfang

Nor Gompa

Im Norden von Gangtok bei Dikchilling liegt Nor Gompa, das einzige Sakyakloster Sikkims. Als Stätte der Lehre gegründet, beherbergt es nur wenige alte Mönche...
...In Tibet hatte der Orden eine große Bedeutung. Hier gehören ganze Dörfer zu dem großen Sakyakloster. Die Bevölkerung unterstützt die Ordensbrüder, und diese sorgen umgekehrt für das Wohlergehen ihres Volkes. Das Oberhaupt des Hauptklosters wird abwechselnd von zwei Familien gestellt und hat somit eine Erbnachfolge. Der jetzige Sakya Tritsin lebt mit seiner Familie im nordostindischen Bundesstaat Uttar Pradesh, wo auch der Dalai Lama sein Refugium gefunden hat...

Sakyakloster Nor Gompa bei Gangtok Anfang

Tamang: Buddha Purnima

Die Tamang sind nepalesische Buddhisten, und Buddha Purnima ist für sie das größte Fest. Von den tibetischen Buddhisten wird es nicht gefeiert. In Gangtok gibt es ein kleines unscheinbares Kloster. Der Rinpoche ist ein sehr junger Mann mit fast kindlichen Zügen, die Wiedergeburt des verstorbenen Oberhauptes der Klostergemeinschaft. Wir werden eingeladen, an den Feierlichkeiten und der darauf folgenden Prozession teilzunehmen...

Bei der ‚Prozession der Bücher‘ in Gangtok wird von den Mönchen des Klosters Tamang die große Trommel geschlagen Anfang

Lal Market

Unser Hotel Anola liegt nicht weit vom Lal Market, der auch Sonntagsmarkt genannt wird, da an diesem Tag besonders viel Treiben rund um die Marktstände herrscht. Sonntags sind auch die Landbewohner aus der Umgebung hier, um Gemüse, lebendes Kleinvieh, Fisch, Honig, Milchprodukte, Eier und Kräuter zu verkaufen. Das Eingangstor des Lal Market ist von Geschäften umgeben, und der größte Teil des Marktes besteht aus festen Holzbuden. Dazwischen lassen sich variable Marktstände errichten oder Waren auf dem Boden ausbreiten...

Hühnerverkäuferin auf dem Lal Market in Gangtok Anfang

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© 2005 DeGe-Verlag / Alexander Klein - Letzte Änderung: 21.09.2005