S I K K I M

Darjeeling
 
 

 Darjeeling
 Toy Train, Chowrasta/The Mall
 Tigerhill, Sandakphu
 Observatory Hill
 Teegärten
 Kolonialzeit

 Himalayan Mountaineering Institute,
   Padmaja Naidu Himalayan Zoological Park

 Alte Klöster: Bhutia Busty, Aloobari
   und Yiga Choling

 Lichterfest Diwali
 Tibetan Refugée Self Help Centre

Darjeeling

Eine der schönsten Bergstraßen der Welt führt aus der heißen nordindischen Ebene hinauf zur ‚Königin der hillstations', nach Darjeeling, das, umgeben von Teegärten, 2100m hoch an steile Hänge gebaut ist. Zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft hatten die Engländer hier alles, was ihr Herz begehrte: eine kühle und häufig auch feuchte Sommerfrische, genügend Material, um ihre kleinen Holzhäuschen zu errichten und Hügel, die sich hervorragend zum Anbau von Tee eigneten. Die Region wird majestätisch vom dritthöchsten Berg der Erde, dem 8598m hohen Kanchenjunga mit seinen fünf Gipfeln, überragt...

Anfang

Toy Train, Chowrasta/The Mall

Mit der 1839 angelegten Straße, sie hin und wieder auch überquerend, windet sich der Schienenstrang einer Schmalspurbahn in die Höhe. 1882 fuhren die ersten Dampfloks des ‚Toy Train' über Kurseong und Ghoom nach Darjeeling. Die pustenden Maschinen wurden von den Kolonialherren zum Gütertransport eingesetzt, während sie selbst mit Pferdekutschen in die Sommerfrische fuhren...
...Im Mai und Oktober ist Darjeeling wegen des angenehmen Klimas voller indischer Touristen. Sie bevölkern vor allem Chowrasta, auch The Mall genannt, einen der wenigen ebenen Plätze in der Stadt. Für sie gibt es zahllose Möglichkeiten des Zeitvertreibs. Man kann spazieren gehen, auf einer Bank in der Sonne sitzen und beim Teeverkäufer an der Ecke einen indischen Tee bestellen...

Toy Train auf dem loop mit Kanchenjunga Anfang

Tigerhill, Sandakphu

...Der Winter ist die Jahreszeit, die den phantastischsten Anblick des Himalaya bietet. Wenn man vor Morgengrauen mit einem Jeep zum Tigerhill hinauffährt, wird man wohl ganz allein in der kalten Luft ausharren, um das Spektakel des Sonnenaufgangs zu erleben. Bei klarem Wetter kann man die Bergkette vom Mt. Everest über Lhotse, Makalu, Kabru, Kanchenjunga und Siniolchu bis zum Chomolhari an der Grenze zu Bhutan sehen: darunter vier der fünf höchsten Erhebungen der Erde...
...Einen noch spektakuläreren Blick auf die Berge des Himalaya hat man aus größerer Nähe von dem 3600m hoch gelegenen Dörfchen Sandakphu, das man allerdings nur auf einer abenteuerlichen Tagestour mit dem Jeep oder in zwei Tagen zu Fuß von Maneybanjan aus erreichen kann. Die klare Luft im Winter rückt den Mt. Everest mit Lhotse und Makalu scheinbar näher, doch die Majestät des Kanchenjunga dominiert auch hier die Landschaft...

Blick auf den Mt. Everest vom Höhenweg zwischen Sandakphu und Phalut Anfang

Observatory Hill

...Viel Betrieb herrscht auf dem Observatory Hill, der wie ein Sinnbild der religiösen Toleranz Darjeeling überragt. Der Tempel in der Mitte ist Mahakala geweiht, was ‚höchste Gottheit' bedeutet und gleichgesetzt werden kann mit dem hinduistischen Shiva und einem daraus entstandenen buddhistischen Dharmapala, einem Hüter der Lehre. Über dem Eingang ist das Symbol für einen Shivatempel, der Dreizack, mit den Symbolen eines buddhistischen Klosters, dem Rad zwischen zwei Gazellen, vereint. Das Rad der Lehre wurde von Buddha in einem Gazellenpark in Bewegung gesetzt...

Die Göttin Kali in einem Tempel auf dem Observatory Hill Anfang

Teegärten

Mit einer Höhe um 1500m ist die Region um Darjeeling ideal für den Anbau von Tee. Es regnet häufig, die Sonne besitzt genügend Kraft, um die an steilen Hängen und auf kleinen Hügeln liegenden Teegärten zu erwärmen, und es gibt kühle Nächte, aber keinen Frost. Durch die optimale Lage, das Pflücken von Hand und die altmodische, aber schonende Verarbeitung in den überalterten Fabriken wird Tee von ausgezeichneter Qualität erzeugt. Dieser wird zu Höchstpreisen gehandelt, da die Ernte in der Region aufgrund des beschränkten Raums im Vergleich mit den Tallagen geringer ausfällt...

Teegärten bei Mirik Anfang

Kolonialzeit

Viele Gebäude in Darjeeling stammen aus der Zeit des Raj, der Kolonialzeit. Die Engländer ertrugen die Hitze der Monsunzeit in ihrer alten Hauptstadt Kalkutta nur ungern und fanden in der Bergregion das ideale Klima für eine Sommerfrische. Sie bauten sich Holzhäuser und errichteten riesige Kirchen und Verwaltungsgebäude aus Stein. Viele Bauwerke aus dieser Zeit bestimmen noch immer das Stadtbild Darjeelings.
Am nachhaltigsten wirkte sich jedoch die Einrichtung von Bildungsinstitutionen durch verschiedene christliche Orden aus. Viele Schulen und Colleges, die in der Kolonialzeit gegründet wurden, gehören auch heute noch zu den Eliteschulen Indiens und der benachbarten Länder...

Haus aus der Kolonialzeit in Darjeeling Anfang

Himalayan Mountaineering Institute,
Padmaja Naidu Himalayan Zoological Park

Der berühmteste Bürger Darjeelings war zweifellos der Sherpa Tenzing Norgay. Ihm gelang am 29. Mai 1953 zusammen mit dem Neuseeländer Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mt. Everest. Er starb 1986, und auf einem der Hügel der Stadt, dem Birch Hill, hat man am Ort seiner Verbrennung eine Gedenkstätte errichtet. Ganz in der Nähe liegt das berühmte Himalayan Mountaineering Institute. Es ist eine der führenden Bergsteigerschulen der Welt, und Tenzing trainierte dort bis zu seinem Tode besonders seine Landsleute, die sich zu Bergführern ausbilden lassen...
...Um zum Himalayan Mountaineering Institute zu gelangen, muß man den Padmaja Naidu Himalayan Zoological Park durchqueren...
...Der seltene Schneeleopard, der in Darjeeling mit Erfolg weitergezüchtet wird, verfügt auf der Rückseite des Instituts über einen so großen Bereich, daß man ihn selten zu Gesicht bekommt. In Zusammenarbeit mit dem Zoo von Rotterdam wird ein weiteres seltenes Himalayatier, der Rote Panda, gleich beim Eingang in einem Gehege gehalten. Das Wappentier Sikkims soll sich zur Auswilderung vermehren. Gute Zuchterfolge hatte man bisher auch mit dem Tibetischen Wolf und dem Sibirischen Tiger...

Standbild des Tenzing Norgay auf dem Birch Hill in Darjeeling Anfang

Alte Klöster:   Bhutia Busty, Aloobari und Yiga Choling

...Auf dem Weg aus der Ebene hinauf nach Darjeeling fallen zwei große Klosteranlagen ins Auge, die in den letzten Jahren entstanden sind. Sonada und Dali sind lebendige, moderne Zentren des Buddhismus. Doch mehr vom Geist der Religion, wie wir Westler ihn empfinden, versprühen für mich die drei älteren kleinen Klöster in Darjeeling und Ghoom.
Nicht weit von The Mall liegt das wohl älteste Kloster Darjeelings: Bhutia Busty. Es wurde Mitte des letzten Jahrhunderts von einem sikkimesischen König als Zweig des Karmapaklosters Phodang gegründet...
...Das bunt bemalte Kloster Aloobari mit drei Stockwerken sieht ziemlich heruntergekommen aus. Ein Mann schickt einen Jungen, um uns den Schlüssel zur Besichtigung zu holen. Als wir uns einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnt haben - wie so häufig ist Stromausfall in Darjeeling - werden wir von wunderschönen Wandmalereien und großartigen Skulpturen überrascht...
...Ein anderes altes Kloster in der Nähe von Darjeeling ist das Gelugpakloster Yiga Choling in Ghoom. Es wurde 1850 von einem mongolischen Mönch auf der Durchreise gegründet und ist das einzige alte Gelbmützenkloster...

Kloster Bhutia Busty in Darjeeling Anfang

Lichterfest Diwali

13 Tage nach dem Oktobervollmond beginnt das Lichterfest Diwali. Es ist das größte Fest für die Hindus zu Ehren ihrer Wohlstandsgöttin Laxmi, die symbolisch in der Kuh verehrt wird.
Das meist fünftägige Fest ist ein Familienfest wie Weihnachten in der christlichen Welt: Gottesdienste, viele Kerzen, Geschenke, gutes Essen und Besuche bei Eltern und Geschwistern gehören dazu. Man bringt auch dem Totengott Yama sein Opfer und zollt den Tieren Verehrung, die einen Bezug zu ihm haben...

Diwali in Darjeeling Anfang

Tibetan Refugée Self Help Centre

Nicht weit hinter Darjeeling führt eine enge kurvenreiche Straße einen Hang hinauf zum Tibetan Refugée Self Help Centre. Man fährt durch ein Tor und findet sich inmitten eines großen Hofes wieder, der durch viele Gebäude eingerahmt ist...
...Seit 1959 existiert dieses Refugée Self Help Centre. Die indische Regierung hat den Flüchtlingen im Gefolge des Dalai Lama zwar Land zur Verfügung gestellt, doch müssen sie selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen. So ist es für alle selbstverständlich mitanzupacken, solange es geht...

Tibeter im Tibetan Refugée Self Help Centre in Darjeeling Anfang

Home   Nachricht   Zurück   Anfang

© 2005 DeGe-Verlag / Alexander Klein - Letzte Änderung: 17.08.2005